Monatsbericht März 2020

Monatsbericht März 2020

Gleich vorweg, einen Winter hatten wir in diesem Jahr nicht. Gerade zweimal wurden die Schneeschaufeln benutzt, da kann man in Russland nur schwer von einem Winter reden. Daran, dass je einmal Ende März in unseren Breitengraden bereits die ersten Gräser wuchsen, kann sich hier ebenfalls keiner erinnern. Jetzt fragen sich schon viele, was das wohl für einen Sommer geben wird!

Verspätet, nun aber auch bei uns angekommen ist dieses Virus. Die Ausmaße der Katastrophe sind (noch?) nicht so schlimm wie in Europa, doch bekommt sie auch hier langsam aber sicher eine Eigendynamik, die sich immer schneller entwickelt, es erinnert an ein sich drehendes Hamsterrad. Die Unsicherheit in der Bevölkerung wächst. Wie lange wird das andauern? Wie schlimm wird es kommen?

Gerade wurde bei uns in Tarussa alles für eine Woche geschlossen, die Menschen wurden aufgefordert, zuhause zu bleiben. Im Laufe dieser Massnahmen nehmen bei RADUGA die Anfragen nach Lebensmittelpaketen zu. Auch sonst steigt die Zahl der Anfragen verschiedener Art. Die Beschaffung von Lebensmitteln wird aber auch für uns von Tag zu Tag schwieriger. Wechselnde Grundnahrungsmittel sind sporadisch knapp. Das eine Mal Zucker, das andere Mal Mehl und Buchweizen. Dies hängt damit zusammen, dass die Menschen sich einen Vorrat anlegen.

Es ist eine schwierige Zeit, die die Menschheit gerade durchmacht. Ob sie daraus lernen wird ist noch offen. Ein Grundsatz sollte aber, wenn und wo auch immer möglich, eingehalten werden: Regional und saisonal denken, planen und handeln! Speziell bei Lebensmitteln, aber auch im Verbrauch von allen möglichen Gebrauchsartikeln. Es müssen doch nicht immer Konsumgüter sein, die um den halben Erdball gekarrt worden sind!

Hoffen wir alle, dass jetzt ein allgemeines Umdenken stattfindet. Hier ist aber jeder Einzelne gefragt! Ist er bereit zu diesem Umdenken, oder möchte er am liebsten weitermachen wie bisher? Eines ist sicher, die Welt wird nach dieser Krise eine andere sein. Hoffentlich eine bessere!

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

COMMENTS