In der zweiten Monatshälfte hat es dann doch noch angefangen zu regnen. Es war auch höchste Zeit, denn der Grundwasserspiegel war vielerorts schon sehr tief infolge der anhaltenden Trockenperiode. Ich kenne Dörfer, wo die Brunnen ausgetrocknet waren und die Menschen das Wasser mit Mühe von weiter her herantragen mussten.
Der Monat August ist traditionell der Ferienmonat für unsere Stiftungsmitarbeiter. Kurz vor Monatsende starten wir wieder mit der Arbeit, sodass wir für den Schulbeginn am 1. September bereit sind. Erfahrungsgemäß gibt es da jedes Mal noch Familien, die für die Beschaffung der Lehrmittel und der Schuluniform Unterstützung brauchen.
Während der Sommerferien war unser Stiftungshaus aber immer besetzt, da unsere Babuschka Tamara Michajlowna ja hier ein neues Zuhause gefunden hat, und die ukrainische Flüchtlingsfamilie eine vorübergehende Bleibe. Mit grossem Engagement haben die Hausbewohner grosse Mengen an Kleidern entgegengenommen und unzähligen Bedürftigen weitergegegeben. Seit unser Kleiderlager besteht hatten wir noch nie einen solchen „Umschlag“ an Kleidern. Zum heutigen Tag ist der Vorrat soweit gesunken, dass wir bereits wieder Aktionen planen, um das Lager aufzufüllen.
In den letzten Wochen haben wir alle unsere Kontakte ausgenutzt, um einen festen Arbeitsplatz für unsere Flüchtlinge zu finden. Wir sind zuversichtlich, dass dies in Kürze gelingt, damit sie dann vollumfänglich auf eigenen Beinen stehen können. Die Nachfrage für die Räumlichkeiten in unserem Stiftungshaus ist übrigens enorm, wir kriegen fast täglich Anfragen, die wir natürlich nicht alle befriedigen können.
Im diesem Monat freuten wir uns über den Besuch des jungen deutschen Agronomen Bernd Müller. Für unser Landwirtschaftprojekt ist es ausserordentlich wichtig, dass wir fachkundige Ratschläge erhalten. So hatten wir eine intensive gemeinsame Woche, die für uns sehr lehrreich war und uns wieder einen Schritt weitergebracht hat.
Liebe Grüsse
Jörg Duss
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