Monatsbericht September 2014

Monatsbericht September 2014

Für alle Bauern und Hobbygärtner war es ein guter Saisonabschluss in diesem Jahr. Unter sehr guten Wetterbedingungen konnten die Ernten eingefahren werden. Im letzen Jahr war es, nach wochenlangen Regenfällen, das Gegenteil. Viele brachten damals die Ernte nicht mehr ins Trockene und mussten sie auf den Feldern liegen lassen. Von daher ist die Stimmung unter den erdverbundenen Menschen sehr gut.

Wie sich das im Verlauf des letzten Monates abgezeichnet hat, konnten unsere Flüchtlinge Anfang Monat ihre hoffentlich vorläufig letzte Reise antreten. Sie haben vom Staat eine Wohnung und Wassilij eine Arbeitsstelle erhalten. Die Reise dieser jungen Familie ging nach Irkutsk, rund 5000 km östlich von Moskau. Das Bild bei der Verabschiedung war so: Ein junges Paar, mit einem kleinen Kind auf dem Arm, und in drei Taschen, einem Rucksack und einem kleinen Koffer all ihr Hab und Gut verpackt, so stiegen sie in den Zug ein, um dann nach einer mehrtägigen Fahrt am Zielort anzukommen. Was sie dort genau erwartete wussten sie nicht. Nach rund vier Tagen schrieben sie uns eine SMS, sie seien gut angekommen, und alles sei in Ordnung. Hoffen wir, dass sie nun definitiv eine neue Bleibe gefunden haben.

1klDas Zimmer im Stiftungshaus war nur gerade zwei Tage leer, da traf bei uns wieder eine junge Familie ein. Anton, 27 Jahre alt, von Beruf Drechsler, zusammen mit seiner gleichaltrigen Frau Julia und der 6 Monate alten Tochter Warwara. Wieder das gleiche Bild: Bis sie ihre Papiere bekommen, müssen sie schauen, wie sie über die Runden kommen. Wie lange es dauert, weiss niemand so genau, daher arbeitet Anton nun ebenfalls auf unserem Bauernhof, wobei ich sagen kann, dass er das mit grossem Engagement tut!

Diesen Monat lieferten wir zudem sechs voll beladene Anhänger mit Brennholz an unsere Babuschkas im Bezirk Tarussa. Im letzten Jahr mussten wir als Stiftung das Brennholz noch einkaufen, heute haben wir dank dem Landwirtschaftsprojekt, wo Flächen verwaldeter Landwirtschaftsflächen wieder urbar gemacht werden, ein Nebenprodukt, das anfällt: „Brennholz“!

Was sich in all den Jahren unserer Stiftungstätigkeit immer wieder positiv auswirkt, ist die Tatsache, dass RADUGA, wenn auch nur als kleine Stiftung, in allen Bereichen sehr gut vernetzt ist. Wir sind nicht einfach ein Postadresse oder ein statistisches Subjekt. Wir sind wie ein Spinnennetz, das nach allen Seiten hin immer wieder eine Möglichkeit hat, sich auszubreiten und Hilfe zu leisten. Uns ist indessen bewusst, dass ohne die tolle Unterstützung unserer treuen Spenderinnen und Spender dies alles erst gar nicht möglich wäre, daher von meiner Seite Ihnen allen immer wieder meinen herzlichsten Dank!

Liebe Grüsse

Jörg Duss

COMMENTS