Monatsbericht Oktober 2014

Monatsbericht Oktober 2014

Kaum Regen und bereits die ersten Nachtfröste prägten den Monat Oktober. Die Pracht des goldenen Oktobers währte nur kurz. Innert Wochenfrist lichteten sich die Laubbäume. Ein kurzer intensiver Schneefall Mitte des Monates hat viele überrascht. Die Strassen mussten geräumt werden, die Kinder freuten sich über die ersten Schneeballschlachten. Doch wie ein ungeschriebenes Gesetz lautet, wird erst der dritte Schnee dauerhaft liegen bleiben.

Am 09. Oktober fand in unserem Stiftungshaus ein lang geplanter Anlass statt. Wir feierten das 10 jährige Jubiläum unseres Seniorenclubs RADUGA. Diesen Club hatten wir seinerzeit gegründet, um die alleinstehenden alten Menschen zu vereinen. Sie organisieren nun gemeinsam Feste und helfen auch bei Aktionen der Stiftung mit, wie z.B. Kleidersammlungen. Untereinander entstand ein enger Kontakt, der regelmässig gepflegt wird. Daraus resultierten Freundschaften, und man hilft sich nun auch gegenseitig wo man kann. Dies ist wohl der grösste Erfolg dieses kleinen Projektes, dass es gelungen ist, die Menschen aus ihrer Einsamkeit herauszuholen.

Unsere rüstigen Rentnerinnen, leider gibt es in dieser Altersgruppe kaum Männer, haben speziell für diesen Anlass zu sieben bekannten russischen Melodien Texte geschrieben. Mit Freude haben sie uns diese Lieder vorgetragen.

Während des Festes schweiften die Gespräche durch die Erinnerungen der letzten Jahre. All die verschiedenen Momente, welche den Klub prägten, wurden aufgezählt. Darunter natürlich ganz besonders das Projekt vom „Dach des Kindergartens Sonne“, wo die Mitglieder von Tür zu Tür gingen und Spenden sammelten, damit dieses Projekt realisiert werden konnte.

Wenn man so daneben sass und mithörte, mit welchem Eifer sie diese Geschichten erzählten, wurde einem wieder deutlich vor Augen geführt, wie wichtig diese in sich kleine Institution ist. Sie gibt diesen alten Menschen eine Aufgabe, Rückhalt und ist Plattform für gemeinsame Tätigkeiten.

Kurz kam auch die Überlegung auf, ob man solche Vereine auch ausserhalb von Tarussa in den Dörfern gründen sollte? Der finanzielle Aufwand für die Stiftung wäre minimal, aber der Gesamteffekt maximal! Anfang nächsten Monats ist bereits ein Treffen mit Senioren im Dorfe Barjatino geplant, als erster Schritt in dieser Richtung.

raduga-lebensmittelpakete02Seit Anfang dieses Monates ist bei uns die Zahl der Lebensmittelpakete auf über 70 Stk. angestiegen. Das heisst, dass 70 Haushaltungen von uns mit diesen Paketen unterstützt werden. Diese Zahl kam infolge der vielen ukrainischen Flüchtlinge zustande, welche nach Tarussa kamen. Allein über 100 Kinder aus der Ukraine wurden in Tarussa am 1. September eingeschult. Da die Menschen nur das mitnehmen konnten, was sie tragen konnten, fehlt es ihnen nun an allem. Unser Kleiderlager ist bereits massiv geschrumpft, so wie auch die in unserem Schopf eingelagerten Möbel und das Geschirr. Ein neues RADUGA-Projekt… Aus traurigem Grunde zwar, aber wir freuen uns, auch hier helfen zu können!

Liebe Grusse

Jörg Duss

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