Monatsbericht Oktober 2017

Monatsbericht Oktober 2017

Am Sonntagmorgen den 22. Oktober hat es in unseren Breitengraden das erste Mal geschneit. Der Schnee blieb zwar nicht liegen, doch frostige Temperaturen hat er mit sich gebracht. Seit diesem Zeitpunkt fällt das Thermometer in der Nacht regelmässig unter den Gefrierpunkt. Wintermäntel und Mützen kommen nun bereits zum Einsatz.

In diesem Monat hatten wir Besuch von unserer Stiftungsratspräsidentin Monica Chappuis aus der Schweiz. Einer der Höhepunkte ihres Aufenthaltes war mit Sicherheit die Premiereaufführung einer Komödie im Rahmen eines von RADUGA unterstützten Projekts, bei dem eine Regisseurin im Alters- und Pflegeheim in Tarussa mit geistig und körperlich Behinderten Theater spielt. Die Komödie, gespielt von einem Ensemble, das zu 75% aus Behinderten bestand, rührte das Publikum buchstäblich zu Tränen. Die Hauptrolle spielte Sascha, dessen Diagnose laut den Ärzten eine solche Leistung gar nicht möglich machte… Für alle Beteiligten auf und neben der Bühne hat dieses Theater ein Tor in eine neue Welt hinaus geöffnet. Nun steht dem Ensemble eine Tournee im Gebiet Kaluga bevor. Man kann mit voller Überzeugung sagen, dass für die Bewohner dieses Alten- und Behindertenheimes ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat.

Gleichzeitig geht unser Landwirtschaftsprojekt zielbewusst seinen Weg! Nach dem Motto „jeden Tag einen kleinen Schritt weiter“ laufen die Arbeiten unermüdlich fort. Die frostigen Temperaturen erleichtern nun die Fahrten zum Hof, da die Wege hart gefroren sind. So kann nun wieder ohne Probleme das nötige Material hergeführt werden, um die letzten Bauten noch winterfest zu machen.

Durch zwei Reportagen in den russischen Medien ist nun auch das Sozialministerium auf uns aufmerksam geworden. So kam es, dass wir einen Anruf bekamen mit der Ankündigung, dass die stellvertretende Sozialministerin uns auf dem Hof besuchen kommen wolle. Gesagt, getan! Bei diesem offiziellen Besuch durften wir unser Projekt erklären. Besonders interessierte die Ministerin sich für das Obdachlosenprojekt. Unser Ziel war es, aufzuzeigen, welch positive Wirkung ein geregelter Tagesablauf und vor allem die Arbeit mit den Tieren auf diese Menschen ausübt.

Und eine weitere erfreuliche Nachricht: Unserer Dorfgemeinschaft hat sich Alexej, ein junger Agronom, mit seiner Familie angeschlossen. Sein umfangreiches Wissen auf seinem Sachgebiet bereichert unsere Gemeinschaft sehr. Bevor er zu uns stiess wurde er bereits ausgezeichnet als bester Bauer im Bezirk Serpuchow. Er hat es fertig gebracht, Bio-Gemüse, Salate und Kräuter zu erzeugen, die es trotz hoher Preise durch ihre ausgezeichnete Qualität bis in die renommiertesten Restaurants Moskaus geschafft haben. So hat sich unser Produktewarenkorb mit den Eigenerzeugnissen noch um ein Vielfaches bereichert!

Liebe Grüsse

Jörg

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