Der Temperaturanstieg ging in diesem Monat so weiter, wie er im vergangenen aufgehört hatte. In die Geschichte geht dieser Frühling als einer der schnelleren ein! In kürzester Zeit schmolz der Schnee weg. Die Folge war dann ein Ansteigen aller Flüsse binnen weniger Tage. Da zum Glück die Temperaturen weiterhin hoch blieben, trockneten die Wege sehr schnell ab. Für den Weg in unser Dorf mussten wir nur während einer Woche den Fluss mit dem Boot überqueren. Für uns Erwachsene eine grosse Erleichterung, den Kindern hingegen hätte es nichts ausgemacht, wenn es länger gedauert hätte!
Im letzten Bericht beschrieb ich, wie die russische Regierung neue Massnahmen in die Wege geleitet hat, um Sozialprobleme zu lösen. In diesem Monat ging dieses Verfahren so weiter, dass wiederum die Volksabgeordneten sich zweimal in Moskau trafen, um für die damals definierten Problemzonen weiter konkrete Lösungen auszuarbeiten. Zusätzlich waren nun auch Juristen in den Arbeitsgruppen anwesend, um die Grundlage für die Gesetzesvorschläge zu schaffen. Im Mai findet dann noch einmal ein finales Treffen statt, danach werden die Vorschläge an die Staatsduma weitergeleitet.
Bei unserem Landwirtschaftsprojekt kommen wir in Anbetracht der Jahreszeit immer mehr auf Betriebstemperatur. Nach dem Brand vor 18 Monaten hatten wir im letzten Jahr ausschliesslich an den Gebäuden gebaut. Jetzt, wo alle Tiere wieder vollzählig auf dem Hofe sind, fehlen uns die Gehege und Laufwege für unsere Vierbeiner. Jeder weiss, wenn die Tiere über die langen Wintermonate kein frisches Gras bekamen, steigt von Tag zu Tag der Drang nach Grünfutter. Da passiert es dann öfters, dass sich die Tiere einen Weg aus den provisorischen Gehegen suchen, um an etwas Frisches zu gelangen. Und da wir uns inmitten eines grossen Waldes befinden, kann dann die Suche nach den Ausreissern auch schon mal länger dauern!
Mit freundlichen Grüssen
Jörg Duss
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