Monatsbericht April 2025

Monatsbericht April 2025

Das Wetter hat sich in diesem Jahr wohl ausgedacht, mit uns Katz und Maus zu spielen. Temperaturen weit über der Nullgradgrenze wechselten sich mit tiefen Temperaturen ab. Gegen Ende des Monats zeigte das Thermometer uns in den Nächten sogar Zahlen unter der Null Grad Grenze. Wir hoffen alle, dass die Natur, die zu diesem Zeitpunkt schon in Blüte stand, darunter nicht gelitten hat. Ich habe in den letzten Wochen mit vielen, auch mit alten Menschen gesprochen, doch an so etwas erinnert sich niemand hier!

Vielleicht liegt es an diesem Jahr, dass wir solche Rekorde zu verzeichnen haben. Denn im April konnten wir auch einen neuen Rekord an gesammelten Altkleidern verzeichnen. In noch nie dagewesener Menge bekamen wir Kleider, Schuhe, Spielsachen und sogar alte Möbel. Unsere Vermutung ist die, dass die Menschen wohl ihren Frühlingsputz gemacht haben. Anders ist es nicht zu erklären, woher plötzlich diese Mengen kommen. Wir haben umgehend angefangen, in grossen Mengen die abgelegenen Dörfer zu beliefern, damit das Lager so weit wie möglich wieder frei wurde. Der Grund dafür sind die anstehenden Maifeiertage, wo die Menschen aus der Hauptstadt in unsere Kleinstadt fahren und gleich einmal Einiges zu uns bringen! Kürzlich haben wir mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diskutiert, wie viele Menschen wir wohl schon eingekleidet haben. Wir mussten uns dann eingestehen, dass es uns unmöglich ist, das auch nur annährend zu beziffern. In fast 30 Jahren ist so einiges zusammengekommen!

Gegen Ende des Monats besuchte uns eine weitere Schulklasse aus der Hauptstadt, um bei uns ein Kinderlager durchzuführen. 22 Kinder und 7 Erwachsende hielten uns für rund eine Woche ordentlich auf Trab!

Bei diesen Lagern geht es darum, den Kindern eine andere Seite des Lebens aufzuzeigen. Es ist nicht die Absicht, dass alle ihr Leben komplett umkrempeln, doch wenn jeder sich ein paar neue Gedanken macht, ist es schon ein Erfolg!

Zum Programm gehören die morgendlichen Arbeiten bei den Tieren, wobei Ställe gesäubert und die Tiere gefüttert und getränkt werden. Am Nachmittag halfen die Kinder beim Bau eines Schuppens für die Gartengeräte, wobei sie den Umgang mit Handsäge, Hammer und Zange lernten. Abends gab es verschiedene Spiele, die den Zusammenhalt der Gruppe stärken sollten. Am anschliessenden Lagerfeuer wurde dann über den vergangenen Tag gesprochen, wobei jeder seine Eindrücke schilderte. So findet den ganzen Tag ein reger Austausch von lebendigen Emotionen und Eindrücken statt.

Viele Jugendliche leben heute während des Grossteils des Tages in einer „virtuellen“ Welt. Viele tun sich deshalb schwer, sich in einem Gespräch richtig auszudrücken, und darunter leidet der persönliche Kontakt zu den umgebenden Mitmenschen. In dieser Woche lernten die Kinder eine andere Seite des Lebens kennen. Interessant ist, dass wir von vielen Eltern positive Rückmeldungen erhalten. Viele fragen bereits nach, wann es möglich wäre, wieder ein solches Lager zu organisieren.

Das ist für uns ein Dank, der uns wohl tut, und auch eine Bestätigung, dass RADUGA auch mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg ist!

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

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