Monatsbericht August 2021

Monatsbericht August 2021

Im vergangenen Monat durften wir uns nicht über das Wetter beklagen. Alles war der Jahreszeit angemessen, sodass die Natur in all ihren Bereichen, auf ihre Rechnung kam. Nachdem nach der Hitzeperiode im Juli vieles trocken, wenn nicht gar allzu trocken war, hat sich dies im August wieder einigermassen eingependelt. Es wird zwar bei weitem keine Jahrhunderternte, aber man muss es so nehmen, wie es ist! Nun ist es wichtig, in den nächsten Wochen das, was gewachsen ist, noch gut unter Dach und Fach zu bringen.

Vorab, Tatjana Andrejewna, von der ich im Juli geschrieben habe und die seit nun bereits über 1½ Monaten bei uns lebt, hält ihren Arbeitsrhythmus immer noch hoch. Vor ein paar Tagen kam sie zu mir und erklärte mir, sie müsse nun für ca. eine Woche mal zu ihrer Schwester fahren, um zu sehen, ob dort alles in Ordnung sei. Frau im Schuss nennt man das!

Ab Mitte August kamen unsere Mitarbeiterinnen wieder aus dem Urlaub zurück. In der Zeit haben sich Berge von Kleidern angesammelt, die ich sporadisch in der Zwischenzeit aus dem Vorraum ins Lager verstaute, ansonsten wäre es unmöglich gewesen, überhaupt ins Stiftungshaus zu gelangen, da alles voll war. Irina Sergejewna, unsere für die Kleider zuständige Mitarbeiterin, ist nun nicht zu beneiden! Wie üblich halfen ihr in der ersten Zeit auch alle andern tatkräftig mit, um so schnell wie möglich wieder den Überblick zu bekommen.

Im Junibericht schilderte ich Ihnen das Schicksal von Rudik, dem ehemaligen Nachbarn meiner Frau. Er hat sich sehr gut bei uns im Dorf eingelebt. Seine Hilfe, die er uns leistet, ist erstaunlich. Wenn wir ihm anerkennend ab und zu sagen, wie gross seine Hilfe für uns ist, sieht man an seinen Augen, wie er richtiggehend aufblüht. Wie wir auch beobachtet haben, hat er eine Krücke abgelegt und bewegt sich schon viel besser und sicherer. Es stimmt halt schon, Bewegung ist Leben! Und das gesunde regelmässige Essen wirkt dabei sicher auch nicht negativ!

Parallel dazu brachten wir ihn zu unseren Ärzten in Tarussa, einerseits, um abzuklären, woher die zeitweise auftretenden Schmerzen in seinem rechten Knie kommen, und wie man dagegen vorgehen könnte. Und zusätzlich stellten wir den Antrag für die Invalidenrente, die er im Grunde schon seit Jahren hätte bekommen sollen. Da sich jedoch niemand für ihn darum gekümmert hat, ist das Problem liegen geblieben. Es ist ja nicht so, dass ein Behinderter diese Rente automatisch gleich bekommt. In Tat und Wahrheit ist es in mancher Hinsicht ein regelrechter Spiessrutenlauf. Man ist dauernd unterwegs zwischen Ärzten und Behörden. Für die jeweiligen betroffenen Personen fast ein Ding der Unmöglichkeit, dies alleine zu bewältigen. Aber RADUGA hat in all den Jahren so viel Erfahrungen und Kontakte sammeln können, dass es uns leichter fällt. Nun hoffen wir das Beste für Rudik!

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

COMMENTS