Monatsbericht Dezember 2022

Monatsbericht Dezember 2022

Das Wetter, genauer gesagt die Temperaturen, spielten in diesem Monat ihr eigenes Spiel. Temperaturschwankungen von Minus wieder zu Plus waren leider keine Seltenheit in den letzten Wochen. Die Zeiten, wo der Winter kam und sich im Frühling wieder verabschiedete sind vorbei. Auch während des Winters kommen frühlingshafte Zeiten, die sich dann wieder mit Frost abwechseln. Für Natur, Mensch und Infrastruktur nicht gerade das Beste, was man sich wünschen würde!

In Anbetracht der angespannten und schwierigen Situation, in der wir uns befinden, haben wir beschlossen, in diesem Jahr zu unserem Neujahrsfest Menschen einzuladen, die ansonsten alleine zuhause wären. Dazu zählt z.B. gerade unsere alte Sozialarbeiterin Swetlana Wassiljewna, die nun besondere Betreuung und Zerstreuung braucht. Daneben haben wir noch andere Personen in unserem Umkreis, von denen wir wissen, dass sie das gleiche Schicksal haben, und so haben wir ihnen ebenfalls dieses Angebot gemacht. Ausnahmslos alle haben sofort zugesagt, sie würden gerne mit uns ins neue Jahr gehen!

Auch für unsere „Sozialfälle“ im Dorf versuchen wir wo immer möglich, das Fest speziell zu gestalten. Z.B. holen wir für Ljuba, unsere Adoptivtochter, aus dem Internat eine gute Freundin, die sie schon lange nicht mehr gesehen hat. Für sie wird es eine Überraschung. Und es ist mir gelungen, einen Vetter von Anatolij, unserem Schweisser, zu kontaktieren, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Ich hoffe, dass es klappt und dieser Vetter auch bei uns mitfeiert.

Ich bin mir bewusst, dass ich mit dieser Aktion zwar einerseits den Betroffenen Freude bereite. Andererseits aber kann es für die anderen, die wirklich niemanden mehr haben, wie etwa German, bedrückend sein, diese verschiedenen Wiedersehen mit anzusehen, während niemand zu ihnen kommt. Aus diesem Grund „spanne“ ich gerade diese Personen vermehrt zum Mitwirken bei den Vorbereitungen für die Abendunterhaltung ein. German spielt verschiedene Rollen und nimmt schon seit Wochen mit Freude an den Proben teil. Ich hoffe sehr, dass die positiven Emotionen, die er bei den Aufführungen bekommt, die Trauer seiner Einsamkeit überwiegen.

Euch allen, liebe Spenderinnen und Spender, wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr. Für das kommende Jahr wünsche ich mir besonders eines! Ich hoffe die Vernunft werde weltweit die Oberhand gewinnen!

Liebe Grüsse
Jörg

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