Monatsbericht Februar 2016

Monatsbericht Februar 2016

Leider haben sich die Wetterprognosen bewahrheitet. Den grössten Teil des Monats hatten wir Temperaturen tagsüber über null Grad Celsius, nachtsüber dann wieder leicht unter null. An den Bäumen sieht man die ersten Triebe spriessen. Nicht nur die Menschen haben die Jahreszeitenorientierung verloren, sondern auch die Natur!

Einen weiteren Anstieg der Anfragen für Hilfeleistungen mussten wir im vergangenen Monat registrieren. Die Gründe dafür sind verschieden. Einerseits ist es die Jahreszeit, da es saisonal weniger Arbeitsplätze gibt, andererseits sind es weitere Bürger aus der Ukraine, die auf Grund der Umstände in ihrem Land den Umzug nach Russland vorziehen. Brennholz, Kleider und Lebensmittelpakete stehen dabei im Vordergrund.

Als kleines Beispiel möchte ich Ihnen die Geschichte von Viktor und Svetlana aus Kiew erzählen. Die Eltern von drei Söhnen, sechs, vier und zwei Jahre alt, sahen keine Zukunft mehr in ihrer alten Heimat. Dass sie, wie sehr viele Ukrainer, russischsprachig sind erschwerte ihren Alltag erheblich. Dies mussten sie am Arbeitsplatz, bei Behörden, im Kindergarten usw. tagtäglich erleben und ertragen. So kam der Entschluss, die Wohnung zu verkaufen und sich in Russland, genauer gesagt in Tarussa, ein kleines Häuschen mit Garten zu kaufen und umzusiedeln.

Aller Anfang ist schwer. Registrierung bei den Behörden, Arbeit suchen, Kinder im Kindergarten anmelden usw. Der ideale Ansprechpartner für all diese Angelegenheiten ist, wie könnte es anders sein, die Stiftung RADUGA! Lebensmittelpakete brachten sie über die Runden, bis Viktor eine feste Arbeit fand. Bis dahin arbeitete er bei uns auf dem Bauernhof, wo er so Zeit gewann. Da das Häuschen mit einem Holzofen beheizt wird, war eine Ladung Birkenholz genau das Richtige. Bei der Registrierung auf dem Passbüro und der Anmeldeprozedur für den Kindergarten konnten wir mit unseren jahrelang aufgebauten Beziehungen ebenfalls behilflich sein.

Mit wenig Aufwand konnte so die Stiftung RADUGA einer Familie auf den Weg helfen. Die Dankbarkeit, welche uns die Familie ausdrückt, kann ich kaum weitergeben. Doch eines darf man nicht vergessen! Die Stiftung RADUGA würde es ohne Ihre Unterstützung nicht geben! Daher gilt der Dank auch Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender!

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

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