Monatsbericht Februar 2018

Monatsbericht Februar 2018

Anfang des Monats veränderte Frau Holle das Landschaftsbild mit einer dicken Schneedecke. Gegen Ende des Monates sendete sie die dazugehörige Kälte, die auf dem Lande bis zu -30 Grad Celsius erreichte.

In den Wintermonaten ist es für die Landbevölkerung immer schwieriger, Gelegenheitsjobs zu finden. Dies spiegelt sich bei uns im Stiftungshaus in der steigenden Nachfrage nach Lebensmittelpaketen. Wir haben nun bei der zur Zeit hohen Nachfrage wie immer alle Anfragen kontrolliert. Treffen wir auf die Situation, dass der Mann seit geraumer Zeit zuhause sitzt, da er angeblich keine Arbeit findet, und die Frau sich krumm arbeitet, um die Familie zu ernähren, werden wir kritisch. Wir wissen, dass es schwierig ist, etwas zu finden, aber wenn wir in Wohnungen kommen und dort hören, dass der Mann seit Jahren „einfach nichts findet“, hat das nichts mit der Arbeitsmarktsituation zu tun.

So haben wir beschlossen, wir fragen direkt: „Wieso arbeiten Sie nicht?“ In Erwartung der standardmäßigen Antwort „es gibt keine Arbeit“, kommt umgehend unsere Reaktion: „Doch, es gibt!“ So bieten wir diesen „Herren“ eine Arbeit auf unserm Bauernhof an, z.B. für einen Monat, um den Winter zu überbrücken. Bei uns ist der Zeitpunkt gerade ideal, da es viel Arbeit gibt bei der Brennholzzubereitung für den nächsten Winter.

Ich müsste an dieser Stelle lügen, wenn ich sagen würde, dass die Herren begeistert seien von dieser Lösung. Wer Ausreden sucht, dem machen wir umgehend klar, dass wir nicht bei „wünsch dir was!“ sind.

Was nun die betrifft, die bei uns angefangen haben, so wollen wir mal schauen, wie lange sie es durchhalten. Nichts desto trotz: Jeder, bei dem es uns gelingt, ihn aus seinem Alltagstrott herauszuholen, ist ein Erfolg. Aber warten wir erst mal ab, wie es sich entwickelt!

Mit freundlichen Grüssen
Jörg Duss

COMMENTS