Monatsbericht Januar 2015

Monatsbericht Januar 2015

Was für ein Winter! Innert Wochenfrist erleben wir Temperaturen zwischen minus 25 und plus 3 Grad Celsius. Viele Menschen beklagen sich über diese Temperaturschwankungen, die sich oft beim Blutdruck bemerkbar machen. An einigen Stellen ist das Eis auf unserem Fluss aufgebrochen, etwas, dass es sonst zu dieser Jahreszeit nicht gibt.

In Russland beginnt das neue Jahr später als im westlichen Europa. Da die orthodoxe Kirche Weihnachten nach dem alten julianischen Kalender, also zwei Wochen später, feiert, beginnt auch das Kalenderjahr entsprechend später.

Am 12. Januar begann offiziell der Alltag 2015. Auch für RADUGA ist spürbar, dass für rund 500 Kinder der Schul- resp. Kindergartenstart stattfindet. Ganz besonders zu dieser Jahreszeit spüren und sehen wir, wie sehr unsere RADUGA-Schulspeisung benötigt wird. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen auf dem Land und in der Stadt sind in dieser Beziehung augenfällig. Die Verdienstmöglichkeiten auf dem Lande sind ohnehin sehr beschränkt, und in den Wintermonaten noch mehr. Gebaut wird kaum, landwirtschaftliche Arbeiten liegen ausser auf den Viehbetrieben auch faktisch lahm. In dieser Zeit ist der Staat der grösste Arbeitgeber. Administrationsangestellte, Schulen, Kindergärten, eventuell Krankenstationen geben den Ortsansässigen eine Einkunft.

In Anbetracht der momentanen globalen Situation ist auch ein gewisses Abwarten in der Bevölkerung zu spüren. Wie geht es weiter? Was kommt wohl noch auf uns zu? „Wir älteren Menschen haben schon so viele Krisen durchgemacht, so werden wir auch diese überwinden“, hört man öfters sagen. Spürbar ist die Krise aber jetzt schon. Viele Lebensmittel sind teurer geworden, man leistet sich nicht mehr alles, was vorher noch möglich war.

Bei gewissen Familien hat sich die Lage aber so zugespitzt, dass das Geld für Nahrungsmittel wirklich knapp geworden ist. Dies gilt ganz besonders, und auch zunehmend, für die Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine.

Das 2015, das uns nun bevorsteht, wird ein schwieriges Jahr werden. Für uns heisst das, enger zusammenzurücken, einander wo es geht zu helfen und beizustehen. Nebst den Soforthilfsmassnahmen, vor allem den Lebensmittelpaketen, wollen wir den Menschen mit Studien- und Arbeitsplätzen langfristig helfen. Unser Landwirtschaftsprojekt, das stetig Fortschritte macht, zielt genau in diese Richtung. Ein zusätzlicher Ansporn, um es in diesem Jahr so weit wie möglich voranzutreiben!

Nicht vergessen möchte ich dabei Sie, liebe Spenderinnen und Spender. Dank Ihrer Unterstützung wird dies alles erst möglich. Vielen Dank an Sie alle, und viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit wünsche ich jedem von Euch für das neue Jahr!

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

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