Monatsbericht Juli 2018

Monatsbericht Juli 2018

Wettermässig schauen wir auf einen durchzogenen Monat zurück. Die ersten drei Wochen brachten viel Nässe von oben mit sich. Die letzte Woche aber war ein richtiger Sommermonat mit Temperaturen gegen dreissig Grad Celsius. In den letzten Tagen entflammte hier ein regelrechter Pilz-Boom, denn die Wälder sind voll von Pilzen, was ja genau das Wetter widerspiegelt, denn was braucht ein Pilz? Feuchtigkeit und Wärme!

Der Juli ist der Monat, in dem die zweite Welle der Sommerlager durchgeführt wird. Für die Kinder ist dies eine grosse Abwechslung während ihren langen Sommerferien. Die drei Wochen geben ihnen die Möglichkeit, sich einerseits körperlich auszutoben, und andererseits bei Spielen, Theateraufführungen und Wettbewerben auch den Geist zu gebrauchen. RADUGA organisiert in diesem Jahr wieder zusammen mit der Stadt und den Schulbehörden für insgesamt 80 Kinder solche Lager. Die Emotionen der Kinder, die sich am Ende des Lagers in ihren Augen spiegeln, sind für uns ein klares Signal dafür, dass wir nächstes Jahr wiederum die Organisation solcher Lager in Angriff nehmen wollen.

Für uns auf dem Bauernhof ist der Juli richtungsweisend für den Herbst und die lange Wintersaison. In diesem Monat galt es, alle Aussenarbeiten auszuführen, die das trockene Wetter ermöglichte. Die nachfolgenden Monate geben keine Garantie mehr dafür, dass unsere Zufahrtsstrassen auch für Materialtransporte befahrbar sind. Wir sind im Grossen und Ganzen zufrieden mit dem bisher Geschafften, doch es gibt eine oder zwei Arbeiten, die wir auf alle Fälle noch durchführen müssen, um dann beruhigt in den Winter zu gehen.

Im Ganzen gesehen kann ich behaupten, dass das Landwirtschaftsprojekt immer noch den Kurs hält, den es mal eingeschlagen hat. Ich müsste zwar lügen, wenn ich behaupten würde, dass wir ohne jegliche Turbulenzen auf unserer «Lebensreise» sind. Einer der schwierigsten Punkte in wohl jedem Projekt sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Im Falle unseres Projektes spielt die Tatsache eine grosse Rolle, dass bei uns Menschen aus den verschiedensten Gesellschaftsstrukturen auf relativ engstem Raum zusammenleben. Da kann es schon mal vorkommen, dass bei einer psychischen Krise eines der Obdachlosen innerhalb der Gesellschaft Unruhe aufkommt. Das sind dann die Momente, wo es ganz besonders wichtig ist, das Schiff auf Kurs zu halten.

Übrigens, je mehr solcher Zustände wir durchleben, umso mehr wächst unsere Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen. Daher wäre Jammern hier fehl am Platz! Es ist viel mehr ein Sammeln von Lebensweisheit.

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

 

COMMENTS