Monatsbericht Juni 2013

Monatsbericht Juni 2013

Nach der grossen Schneeschmelze durften wir länger warten, bis das Wasser der Oka wieder auf einem Stand war, bei dem man auch bequem baden kann. Anfang des Monats kam ein Gewitter dazu, wie es der Schreibende, und auch viele andere, noch nicht erlebt hatten. Innert weniger Stunden gab es soviel Niederschlag, dass verschiedene Dämme bei Teichen brachen, und selbst die Hauptstrasse von Kaluga nach Tarussa an zwei Stellen regelrecht weggespült wurde. Gegen die Macht der Natur ist, wie uns wieder einmal klar vor Augen geführt wurde, nichts gewachsen.

In diesem Monat fanden nun die ersten Sommerlager statt. Ein Lager wurde durch eine zweckbestimmte Spende von Herrn Stephan Renz aus Basel möglich. So durften sich wieder um die 30 Jungen einfach mal als Kinder fühlen. Mit grossem Einsatz haben alle Beteiligten zu einem positiven Gelingen dieses Lagers beigetragen. Die Jugendlichen fragten auch gleich wieder danach, wie es denn im nächsten Jahr sein werde! Diese Abwechslung in ihrem oft nicht leichten Alltag ist ihnen hoch willkommen.

Als wir vor ein paar Jahren das Stiftungshaus bauten, entstanden im Obergeschoss Zimmer, welche wir von Beginn an als Gästezimmer vorsahen. Im Lauf der Jahre durften wir nun die verschiedensten Gäste begrüssen. Dies waren Stiftungsratsmitglieder, Spender, Freunde und Familienangehörige aus der Schweiz. Nun, seit ein paar Wochen haben wir einen neuen „Gast“ bei uns im Haus. Es handelt sich um die über 70jährige Rentnerin Tamara Michajlowna, eine treue Teilnehmerin an unseren Seniorentreffen.

Vor gut 17 Jahren kam sie mit ihrem Mann aus Kasachstan nach Tarussa. Nach zwei Jahren verstarb ihr Mann, und sie zog zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter. Nach ein paar Jahren liess sich ihr Sohn scheiden und wechselte dabei seinen Wohnsitz. Tamara blieb in der Wohnung der Schwiegertochter. In diesem Frühling hat diese sich jedoch entschieden, die Wohnung zu verkaufen und nach Moskau zu ziehen. Für Tamara Michajlowna ist in der neuen Wohnung kein Platz mehr vorgesehen. So zeichnete sich ab, dass sie in absehbarer Zeit ohne Bleibe sein würde, was ihr natürlich grosse Angst machte. RADUGA hat sich nach gründlicher Besprechung bereit erklärt, ihr bei uns Unterkunft zu geben, bis wir gemeinsam eine Lösung gefunden haben. Inzwischen hat sie sich gut eingelebt und ist nun damit beschäftigt, aus der noch etwas ungepflegten Umgebung des Stiftungshauses so etwas wie einen Blumengarten zu machen!

Liebe Grüsse
Jörg Duss

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