Monatsbericht März 2016

Monatsbericht März 2016

Im vergangenen Monat war das Wetter mal so, wie man sich das für diese Jahreszeit auch vorstellt. Im Gegensatz zu Mitteleuropa, wo die Bauern bereits die Felder bestellen können, liegt bei uns noch Schnee. Doch die Temperaturen tagsüber, und Ende des Monats bereits auch nachts, haben angedeutet, dass die Überreste von Frau Holles weisser Pracht sich nicht mehr lange halten werden. Die längeren Tage, die wärmeren Temperaturen lassen auch die Gemüter heiter werden. Der lang ersehnte Frühling ist im Anmarsch.

Um weitere 15% haben die von uns verteilten Lebensmittelpakete in diesem Monat zugenommen. Dies bedeutet für die gesamte RADUGA Geschichte einen neuen Höchstwert an Paketen, die wir an Bedürftige liefern. Jetzt haben in der Statistik die „arbeitslosen Familien“ die alleinstehenden alten Menschen überholt. An dritter Stelle stehen die Familien aus der Ukraine, zusammen mit den behinderten Menschen. Wir hoffen nun alle, dass die vielen arbeitslosen Väter bald Arbeit finden und es wieder aufwärts geht.

Es gibt freilich auch Erfreuliches zu berichten. Diesen Monat durften wir wieder 40 Theaterbillete für eine Vorstellung im Moskauer Kleintheater entgegennehmen. Ein persönlicher Bekannter vom Schreibenden hat uns in der Vergangenheit bereits mehrfach mit einer solchen Aktion beschenkt. Für die ländliche Bevölkerung von Gross und Klein ist dies jedes Mal ein grosses Ereignis. Erstens kommen die Leute wieder einmal in die Stadt! Und zweitens hat das Theater, wie alles Kulturelle in Russland, eine grosse Bedeutung, die Menschen gehen sehr gerne hin.

Unter der Bevölkerung beginnt man derzeit mit Hochdruck die neue Gartensaison vorzubereiten. Auf vielen Balkonen sieht man die heranwachsenden kleinen Pflänzchen der Gurken und Tomaten. Angesichts der aktuellen Lage werden es dieses Jahr wieder mehr Hobbygärtner sein, die ihr Grundstück bearbeiten. Auch auf unserem Bauernhof sind wir bereits seit mehreren Wochen intensiv dabei, die Vorarbeiten für die bevorstehende Aussaat voranzutreiben. Wir spüren überall das gestiegene Interesse der Bevölkerung an der Wiederbelebung der eigenen Selbstversorgung. Wir von RADUGA haben in dieser Angelegenheit immer ein offenes Ohr, denn je mehr eine Familie selber anbaut, desto besser ist sie gewappnet gegen ökonomische Schwankungen in ihrem Umfeld.

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

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