Monatsbericht März 2018

Monatsbericht März 2018

Frau Holle hat sich wirklich nicht lumpen lassen. Mehr als kniehoch beschenkte sie unsere Natur mit der weissen Pracht. Für alle Grundwasserspiegel eine Freude, die sich somit auf eine massive Auffüllung ihrer Speicher einstellen können. Gegen Ende des Monates war es tagsüber bereits über null Grad Celsius, was die Schneedecke schon rasch schwinden liess. Wir „Landmenschen“ hoffen immer, dass es solange wie möglich auch nachts Minustemperaturen gibt, um die Schneeschmelze in Grenzen zu halten, ansonsten steigen die Bäche und Flüsse so schnell an, dass wieder viele Dörfer von der Umgebung abgeschnitten werden könnten.

Am ersten März, bei seiner Ansprache ans Volk, sagte unser Präsident unter anderem, man müsse vermehrt die Meinung der Basis in die Gesetzgebung mit einbeziehen. Worte, die sich sehr gut anhören, aber nur schwer umzusetzen sind. Aber siehe da, es verging keine Woche, da bekam unsere ehemalige Sozialarbeiterin Lydia Jewgenjewna eine Einladung. Mit 1000 weiteren „Sozialabgeordneten“ reiste sie nach Moskau, wo in drei arbeitsintensiven Tagen alle über Sozialprobleme befragt wurden, welche sie in ihrem Alltag antreffen.

Diese Fragen wurden am ersten Tag zusammengetragen und konzentriert auf neun globale Themen verteilt: Kinderheime, Behinderte, Rentner, ländliche Bevölkerung, kinderreiche Familien usw. Am zweiten Tag konnte jeder Abgeordnete aus seiner Sicht Vorschläge zu dem Thema unterbreiten, welche er selber am Vortrag als Problempunkt bezeichnet hatte. Auch diese Informationen wurden wieder zusammengefasst und protokolliert. Am dritten Tag trug dann eine ausgewählte Gruppe von Abgeordneten alle diese Punkte einer Jury vor, die aus 16 Vertretern der russischen Regierung bestand, sowie sieben Vertretern aus Organisationen wie z.B. Blindenverein, Verband der Veteranen usw.

Bei jeder Vortragung hatten alle diese Jurymitglieder die Möglichkeit, Gutscheine zu geben, je nachdem, wie sie die Dringlichkeit des vorgetragenen Problems beurteilten. So kamen am Ende des dritten Tages quantifizierte Problemstellungen zustande. Im April werden nun an zwei Sessionen die Arbeiten weitergeführt, mit dem Ziel, Anfang Mai dem Unterhaus entsprechende Gesetzesvorschläge zu unterbreiten.

Warten wir mal ab, wie das Resultat konkret aussehen wird. Angesichts des ins Rollen gebrachten echten Demokratisierungsprozesses sind wir sehr zuversichtlich, dass es in vielen Bereichen des Soziallebens nun Verbesserungen geben wird. Der Anfang ist getan!

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

 

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