Monatsbericht März 2022

Monatsbericht März 2022

Das Wetter hat sich im vergangenen Monat des öfteren von seiner wärmeren Seite gezeigt. Tagsüber durften wir Temperaturen über der Nullgradgrenze geniessen, nachts kam dann Väterchen Frost wieder zurück. Der Schnee liegt immer noch auf den Feldern, doch die Masse ist schon ordentlich zurückgegangen. Sobald er dann weg ist, beginnt die Zeit der Gummistiefel und der unbefahrbaren Wege. Kurz gesagt, es ist wie jedes Jahr, hier gibt es keine Veränderungen!

Die heutige Zeit ist mit Sicherheit für die meisten Altersgruppen unter uns die schwierigste, die wir selber miterlebt haben. Man fühlt sich wie ein Blatt im Herbstwind. Wohin geht die Reise? Wie lange dauert der Flug? Wie wird die Landung sein? Je mehr man sich darüber Gedanken macht, umso klarer wird einem vor Augen geführt, dass wir hierzu nichts beitragen und auch nichts beeinflussen können.

Oder doch! Etwas können wir beitragen: Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit umso mehr walten lassen! Jetzt, gerade jetzt, wo es wieder die Ärmsten trifft, können wir helfen. Das haben wir in der eigenen Hand, denn RADUGA war, ist und wird ja immer neutral sein. Und Kinder, Behinderte, alte Menschen und arme Familien sind es, die es immer gleich als erstes trifft. Was können sie dafür?

Die Zahl der Bedürftigen steigt, und die Versorgungslage wird schwieriger. Wir sind in einer Situation und mit Herausforderungen konfrontiert, die uns schlaflose Nächte und schwere Köpfe bringen. Wir mobilisieren zurzeit alle unsere Ressourcen, um diesen Schlag für die Notleidenden so gut es geht abzufedern. Überall stellen sich uns Hindernisse, Einschränkungen, Kürzungen, Grenzen in den Weg. Gefragt ist nun unsere Erfindungsgabe, unser Wille, unsere Ausdauer, um aus dieser verzweifelten Lage das Beste zu machen. Ich sage auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder und wieder, es gibt immer einen Weg. Positive Gedanken dürfen gerade in solchen Zeiten nicht fehlen, ansonsten man schnell die Hoffnung und den Mut verliert.

Unsere Gemeinschaft wird spürbar noch mehr zusammen geschweisst. Der Zusammenhalt ist jetzt wichtig. Ein Einzelner ist schnell auf verlorenem Posten, zusammen aber sind wir stark. Wer kennt nicht das Beispiel des Birkenzweiges, den man leicht zerbricht. Wenn wir jedoch ein Bündel Birkenzweige nehmen, dann reicht die Kraft nicht mehr aus, um es zu zerbrechen.

Bei uns in der kleinen Stadt Tarussa leben Bürger vieler verschiedener Nationalitäten; da Russland allein ja von über 160 Völkern bewohnt ist, ist dies eine ganz normale Konstellation. Zum Glück leben diese verschiedenen Menschen in gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme. Wichtig ist, dass jeder von uns begreift, dass er selber ebenfalls ein Herbstblatt ist. Dann spielt die Verschiedenheit keine Rolle, ob es z.B. ein Ahorn-, ein Eichen-, oder ein Buchenblatt ist. Alle werden durch die Luft gewirbelt, es wird keine Ausnahmen geben. Toleranz gegenüber andern ist in der heutigen Zeit mehr und mehr gefragt!

Liebe Freunde, bitte bleiben Sie uns treu! Wir geben nicht auf, aber wir brauchen Ihre Treue, Ihre guten Gedanken mehr denn je!

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

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