Das liebe Wetter machte bis Mitte Mai die gleichen Kapriolen wie bereits im April. Die ersten Wochen waren viel zu kalt für diese Jahreszeit. Die Nachtfröste machten vielen Bauern und Hobbygärtnern Kopfzerbrechen, jeder versuchte, wie er nur konnte, seine Pflanzen zu schützen. Ab der zweiten Monatshälfte pendelte sich das Wetter dann auf den passenden Monat ein. Gegen Ende gab es schon viele heisse sonnige Tage!
Aber jetzt zu RADUGA: Warum es so ist, kann ich nicht sagen; vielleicht hat sich rund um die Stiftung die Energie verändert? In letzter Zeit haben immer mehr Menschen, Organisationen, Behörden Interesse an unseren Projekten bekundet. Es vergeht keine Woche, ohne dass zwei bis drei solcher Interessenten den Weg zu uns finden. Bis heute waren es ausschliesslich positive Treffen, die stattgefunden haben. Unter anderem waren Altgläubige aus Sibirien bei uns, die noch Landwirtschaft betreiben wie vor über hundert Jahren. Und ich darf ergänzen, dass sie auch ausnahmslos Saatgut aus dieser Zeit verwenden, d.h. kein hybrides oder genmodifiziertes Saatgut. Hier haben wir einen gemeinsamen Nenner gefunden, den wir nun zusammen ausweiten wollen.
Dann war der Leiter der Stiftung eines sehr guten Bekannten von mir bei uns. Diese Stiftung hilft Frauen nach der Entlassung aus dem Gefängnis bei der Resozialisierung. Wir sind in Gesprächen am Ausloten, ob wir eventuell jeweils für ein paar Monate gemeinsam mit diesen Frauen die ersten Schritte in der Freiheit gehen wollen. Hier kommt es natürlich sehr darauf an, für was die Frauen seinerzeit ins Gefängnis kamen. Für die „richtige“ Auswahl müssen wir auch noch Mechanismen erarbeiten.
Wie im April schon organisierte RADUGA ein weiteres Kinderlager im Mai. Wieder waren es über 20 Kinder, die den „Weg in die Natur“ erforschten. Durch die vielen Neuanmeldungen für weitere Lager können wir davon ausgehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind!
Ich könnte Euch noch seitenweise Weiteres erzählen, vielleicht noch, dass uns der Staatsanwalt von Tarussa, sowie der Oberste Staatsanwalt vom Gebiet Kaluga besuchten. Als mich der Oberbürgermeister von Tarussa anrief und mir das mitteilte war natürlich meine erste Frage, ob ich noch Zeit hätte, abzuhauen…..? Er lachte nur und meinte, nein, sie wären sehr interessiert an der Stiftung und den Projekten und würden sich gerne ein eigenes Bild davon machen.
Gekommen sind die beiden Herren in ihren Uniformen, wobei sie mehrfach betonten, dass sie rein privat unterwegs seien. Wir wissen alle, dass solche Beamte nie „privat“ oder pensioniert werden. Aber nichtsdestotrotz zeigte ich ihnen ausführlich unsere Projekte, was besonders den Herrn aus Kaluga sehr inspirierte. Beim Verabschieden meinte er nur noch, er käme das nächste Mal unbedingt mit seiner Frau und seinen Kindern, er möchte, dass sie das auch einmal sehen!
Ihr seht, irgendetwas hat sich verändert hier vor Ort! Ich weiss nicht war es ist, doch eines kann ich sagen: „DIE STIFTUNG RADUGA LEBT!“
Mit freundlichen Grüssen
Jörg Duss
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