Monatsbericht September 2013

Monatsbericht September 2013

Kürzlich hat meine ältere Tochter mich gefragt, was denn im Grunde die Moral sei, und ob es die heute überhaupt noch gebe? Bei Wikipedia heisst es dazu: „Als Moral bezeichnet man die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen“.

Unter Moral versteht jeder Mensch zweifelsohne etwas anderes. Hinter Klostermauern sind andere Ansätze als z.B. hinter Gefängnismauern. Und wie sieht es in unserem eigenen Alltag aus? Halten wir uns an moralische Grundsätze?

Heutzutage ist es schwierig, von allgemeinen moralischen Grundsätzen zu sprechen. Was uns auf der Welttribüne vorgespielt wird hat nicht mehr viel damit zu tun. Da liest man im Gegenteil mehr und mehr über ziemlich unmoralisches Verhalten. Erwähnt seien als Beispiel nur die weltweiten Finanzmärkte. Äusserste Gewinnmaximierung, egal auf welche Kosten und auf welchen Schultern. Moral hat hier keinen Platz. Über die Millionen, ja Milliarden von Verlierern wird nur begrenzt diskutiert. Entscheidend sind die Börsenkurse, und damit unermesslicher Reichtum für den engen Kreis der Erlauchten.

Und der einzelne Mensch? Die Hilflosen, die Armen, die Alten, die Kinder? Sie sind es, welche dieses System auf ihren Schultern tragen müssen. Sie werden meist vergessen, sie sind uninteressant für einen Grossteil der Gesellschaft, aber trotzdem immer ein Teil davon!

Nicht wenige Mitglieder der heutigen jüngeren Generation haben im Zuge „der Modernisierung der Gesellschaft“ das „Moralische Grundprinzip“ der Menschheit vergessen, dass die Jungen, die Starken den Älteren und Schwächeren helfen. Die Erfindung z.B. der „Altersrente“ ist für die Menschheitsgeschichte ein sehr junges Gebilde, das aber mit dazu beigetragen hat, dass die direkte, persönliche Verantwortung für die Versorgung der Alten abgegeben werden konnte. Viele Junge fühlen sich befreit von diesen Aufgaben und überlassen es gerne anderen.

Die Antwort auf die Frage meiner Tochter: „Ja, es gibt sie noch, die moralischen Werte auf dieser Welt. Die Menschheit muss sich ihrer nur wieder mehr bewusst werden, und dementsprechend handeln und wirken.“ Uns, als Stiftung RADUGA, geht es von Anfang an ebenfalls darum, dass die moralischen Werte aufrechterhalten bleiben. Mit unserem eigenen Handeln wollen wir als Beispiel für andere vorausgehen.

Doch sind wir uns bewusst, dass es für uns ohne fremde Unterstützung, eben gerade auch durch SIE, liebe Spenderinnen und Spender, gar nicht möglich wäre, diesen Weg zu gehen!

Einmal mehr möchte ich mich an dieser Stelle bei Ihnen allen für Ihre langjährige Unterstützung recht herzlich bedanken!

Jörg Duss

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