Monatsbericht September 2019

Monatsbericht September 2019

Der September verwöhnte uns nochmals wie der August mit angenehmen Temperaturen und den erforderlichen Niederschlägen. Die Hobbybauern und auch die Landwirte hatten so ideale Bedingungen, um die Ernten einzufahren. In diesem Jahr können sich alle über einen guten Ertrag freuen. Einzig gewisse Bauern, die es im Juni verschlafen haben die Heuernte einzubringen, sind knapp mit dem Futter, da der Juli komplett verregnet war.

Im vergangenen Monat besuchten unsere Stiftung wiederum mehrfach Bewohner aus dem Alten- und Behindertenheim für jeweils fünf Tage. Zusammen mit ihnen kam eine Pflegerin, welche die nicht mehr ganz zurechnungsfähigen Behinderten kontrolliert und dafür sorgt, dass sie die benötigten Medikamente zur richtigen Zeit einnehmen.

Nach bereits mehreren solchen „Rehabilitationswochen“ dürfen wir von einem sehr positiven Projekt sprechen. Die Gruppe von jeweils 6 Personen verrichtet nach ihren Möglichkeiten Arbeiten im Kollektiv mit den anderen Bewohnern. Die Frauen sind dann meistens im Garten oder in der Küche anzutreffen, die Männer bevorzugen es in den Wald zu gehen, wo sie mithelfen, herumliegende Äste zu sammeln und auf Haufen zu verbrennen.

Am Abend findet dann immer nach dem Essen ein Treffen im gesamten Kreis statt, wo jeder erzählen kann, was am heutigen Tag für ihn gut oder schlecht war. Dieser Austausch von Eindrücken und Erlebnissen ist sehr wichtig, damit unsere Besucher auch lernen, ihre Gefühle auszusprechen.

An solchen „Sitzungen“ hört man wahrhaftig nur Positives! Es geht sogar so weit, dass sich im Internat bereits eine Warteschlage von Bewohnern gebildet hat, die zu uns kommen wollen. Hier entstand nun ein zweiter positiver Prozess: Die Leitung des Internates kann jetzt den Bewohnern für angemessenes Betragen, gute Führung usw. mit einem Platz in der nächsten Gruppe eine grosse Freude machen. Dies zeige, sagte man uns, bereits sehr gute Resultate, da das Interesse, dabei zu sein, von Mal zu Mal immer grösser werde.

Für RADUGA ist dies vom Finanziellen her ein Kleinstprojekt, aber mit einem sehr grossen Effekt. Nachdem einige der Bewohner bereits mehrmals bei uns waren und so Schritt für Schritt zur Selbständigkeit erzogen werden, etwa, wenn sie in eine neue Gruppe kommen und dort lernen müssen, Kontakte zu knüpfen mit Menschen, die nicht aus dem Heim sind und die sie nicht kennen. Mit den Psychologen ist jetzt abgesprochen, dass es bereits die ersten Kandidaten gibt, bei denen versucht wird, ihnen durch einen Gerichtsbeschluss die Handlungsfähigkeit zuzusprechen, was ihnen im Leben vieles erleichtern würde.

Dieses Projekt macht wirklich Spass, können wir diesen Menschen doch Abwechslung und Freude verschaffen, die sie im Alltag im Alters- und Invalidenheim nicht bekommen würden.

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

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