Jahresbrief 2000

Jahresbrief 2000

Vortrag:

Zu unserem sehr, sehr grossen Bedauern können wir Sie in diesem Herbst wegen Covid-19 nicht zu unserem traditionellen Informationsabend einladen.

Diejenigen unter Ihnen, die Zugang zu Internet haben, können jederzeit Neues erfahren unter www.raduga-stiftung.com. Und wenn Sie Fragen haben, versuchen Sie info@raduga-ch.org ! Die anderen vertrösten wir auf 2021, wo wir hoffen, unser Treffen wieder durchführen zu können!

Bericht der Ehrenpräsidentin Monica Chappuis

Zum ersten Mal schreibe ich Ihnen nicht mehr als Präsidentin! Ich habe auf Ende 2019 das Szepter, um es so feierlich zu sagen, weiter gegeben – in beste Hände. In andere als beste wäre nicht möglich gewesen! Die neue Präsidentin hat das Amt mit ebenso viel Herzblut und ebenso viel Liebe angetreten, wie ich es fast 20 Jahre lang ausgeübt habe.

Das grosse Wort Liebe verwende ich nicht leichtsinnig und nicht oberflächlich. Es ist das, was ich für das russische Volk immer empfunden habe und immer noch empfinde: Liebe, Bewunderung und Mitleid. Liebe, weil es ein zutiefst liebens-würdiges Volk ist. Herzlich, warmherzig, grosszügig, nie nachtragend, mit einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Bewunderung, weil die unglaubliche Tragkraft der Russen mich immer wieder staunen lässt. Sie umfasst alle Bereiche des Lebens, von Naturkatastrophen und wirtschaftlichen oder politischen Krisen bis hin zu Widrigkeiten des Alltags und persönlichen Schicksalsschlägen. Klagen habe ich in Russland kaum je gehört. Mit einem Stehaufmännchen, in Russland „Hänschen-Stehauf“, vergleicht der Dichter Jewgenij Jewtuschenko das russische Volk in einem wunderbaren Gedicht. Und „wir sind es gewohnt, zu überleben!“ sagte eine junge Frau lächelnd zu mir in den schrecklichen 1980er Jahren – der Zeit, da die Regale in den Geschäften buchstäblich leer waren und Menschen, weil sie ihre Rente nicht mehr bekamen, an den Moskauer Metrostationen ihre Schuhe und Kleider und persönlichsten Effekten feilboten. Sie sagte es anlässlich eines fröhlichen Beisammenseins – ja, auch das lassen die Russen sich nie nehmen, auch nicht unter den schwierigsten Bedingungen. – Und schliesslich Mitleid, weil das russische Volk seit Jahrhunderten immer und immer wieder von Zeiten grösster Not und schlimmster Entbehrungen heimgesucht wird.

Und in einer solchen Zeit entstand RADUGA! Ein altes Mütterchen, das weinte, als es merkte, dass das Geld für seine bescheidenen Einkäufe nicht reichte, hungrige und frierende Berufsschüler im Internat, Mangel an allem und jedem, das nach westlichen Vorstellungen, zum allerelementarsten Lebensstandard gehört – das waren die Eindrücke, die unser Projektleiter vor über 20 Jahren in Russland empfing, und die ihn auf die Idee brachten, eine Stiftung zu errichten, die ich von Anfang an begleiten durfte. Und was war mir nicht alles vergönnt zu erleben in diesen Jahren! RADUGA hat mir Einblicke ins Leben in der russischen Provinz ermöglicht, die ich anders niemals hätte gewinnen können, hat mich ungezählte Menschen kennen lernen und Freunde finden lassen, hat mir Schicksale gezeigt, die man kaum für möglich halten sollte. Und alles liess die Gefühle Liebe, Bewunderung und Mitleid stetig wachsen. Ich habe in Russland viel, viel mehr empfangen als gegeben.

RADUGA sei ein Tropfen auf den heissen Stein, ist man angesichts der Grösse Russlands leicht bereit zu sagen. Aber der Tropfen ist nicht verdampft, er wächst sogar und ist so gross geworden, dass man ihn heute bis nach Sibirien sieht! Das ist nicht zuletzt Ihnen zu verdanken, liebe Spenderinnen und Spender, die seit vielen Jahren RADUGA zu wirken ermöglichen. Es ist aber auch unserem Projektleiter Jörg Duss zu verdanken, der, seit einigen Jahren zusammen mit seiner Frau Natalja, mit seiner Energie, seinen Fähigkeiten, seinem Organisationstalent, seinem Ideenreichtum, vor allem aber seiner Menschenliebe und seinem grossen Herzen einen ungeheuren Einsatz leistet. RADUGA hat wirklich etwas verändert.

Ich darf das Amt als Präsidentin mit rundum guten und dankbaren Gefühlen in andere Hände geben. Aber begleiten werde ich RADUGA weiterhin!

Mit herzlichen Grüssen

Monica Chappuis

Bericht der Präsidentin Maria Koch Schildknecht

Kurz vor meiner Pensionierung hörte ich zum ersten Mal von der RADUGA Stiftung. Genau der richtige Zeitpunkt, denn Russland interessiert mich schon seit meiner Jugendzeit. Damals vor allem die grossartige Literatur und das weite Land mit seinen prächtigen Städten und Kirchen.  Im Mai 2015 reiste ich zum ersten Mal für fast drei Wochen nach Tarussa, ins Haus der Stiftung RADUGA. Was ich dort erlebte, überzeugte und faszinierte mich. Gleich in den ersten Tagen wurde ich zu einer älteren, einseitig gelähmten Russin geschickt, um ihr zu helfen, die Datscha für den Sommer herzurichten. Dann begleitete ich eine Mitarbeiterin bei ihren Besuchen bei den ärmsten Familien, um ihnen ihr monatliches Essenspaket zu bringen. Die Armut und die Schicksale dieser Familien hat mich tief bewegt. Da sind die Essenspakete der RADUGA Stiftung, wie auch die gebrauchten Kleider, welche in der Stiftung abgeholt werden können, nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heissen Stein, oder nein – sie sind teils sogar überlebenswichtig.

Umso mehr hat mich die Fröhlichkeit, die herzliche Gastfreundschaft und selbstverständliche Grosszügigkeit der Russinnen und Russen tief berührt. Ihr Talent, aus jeder noch so schwierigen Situation das Beste zu machen, ist bewundernswert und überall zu finden.

Bei meinen verschiedenen Aufenthalten in Tarussa erlebe ich jedes Mal, wie tagtäglich Menschen im Stiftungshaus Hilfe suchen. Auch mit meinen wenigen Russischkenntnissen merke ich, wie kompetent diesen Menschen geholfen wird. Die Sanktionen und neuerdings die Corona-Pandemie bringen Menschen, die geradeso mit dem Nötigsten zurechtkommen, an ihre Grenzen. Da zeigt sich, wie RADUGA in Tarussa und Umgebung vernetzt und bekannt ist. Sogar offizielle Stellen gelangen an die Stiftung, mit der Bitte zu helfen. So haben der Projektleiter und seine Stiftungsmitarbeiterinnen kurzerhand vermehrt Essenspakete an Menschen abgegeben, die wegen dieser schwierigen Zeit in Not geraten sind.

Überhaupt staune ich, wie gut der Projektleiter Jörg Duss Armut und Not erkennt, mit wie viel Gespür er mit bestechenden Ideen versucht zu helfen, zu unterstützen, wenn andere schon aufgeben würden.  Jörg Duss’ Wirken könnte man am besten mit Pestalozzis Spruch «mit Kopf, Herz und Hand» umschreiben. Tarussa und wir vom Stiftungsrat sind glücklich, dass wir ihn haben.

Unser Gästehaus mit dem im Hintergrund erstellten Pavillon. In den warmen Sommermonaten ein idealer Platz, um am Abend zusammenzusitzen.

Seit ein paar Jahren ist der Bio-Bauernhof unseres Projektleiters zu einem Zufluchtsort für Obdachlose und Frauen, teils mit ihren Kindern, aus Frauenhäusern geworden. Diese Menschen verbringen mehrere Monate bis ein, zwei Jahre auf dem Bauernhof. Sie helfen in Haus und Hof. Jeder und jede wird seinen Vorlieben und Fähigkeiten entsprechend beim Kochen, beim Käsen, auf dem Feld, beim Bauen oder im Stall eingesetzt. Alle suchen sich, wenn möglich ihren Wünschen entsprechend, ein Zimmer, eine Wohnung aus. Der eine hat lieber für sich ein kleines Häuschen, manchmal bloss zwei auf acht oder neun Quadratmeter, ein anderer schläft lieber nahe bei den anderen und richtet sich eine Schlafstatt in einer Ecke des grossen Esszimmers ein, andere beziehen ein Zimmer im dafür vorgesehenen Haus. Diese Menschen mussten teils schon in der Kindheit und Jugend schwierigste Situationen erleben.  Der Aufenthalt auf dem Bauernhof soll ihnen helfen, in ein eigenständiges Leben zurückzufinden.

Die Zimmer sind im Landhausstil eingerichtet.

Der Bauernhof in Lagowschina ist zu einem richtigen Dorf herangewachsen. Dort am Leben teilzunehmen ist jedes Mal eine grosse Bereicherung für mich. Neuerdings gibt es auch ein praktisch und schön eingerichtetes Gästehaus. Besuchen Sie Lagowschina! Sie können an der Gemeinschaft teilnehmen, mithelfen und in dieser grossen Ruhe Kraft tanken.

Alles was RADUGA in Tarussa und Umgebung leistet, ist nur möglich dank Ihren grosszügigen Spenden. Dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Danken auch, für das Vertrauen, dass Sie uns teils schon viele Jahre schenken.

Maria Koch Schildknecht

Über die Projekte vor Ort berichtet Jörg Duss

Kürzlich wurde ich wieder einmal gefragt: „Was ist eigentlich RADUGA, wie funktioniert die Stiftung?“ In einem Satz ist dies nicht zu beschreiben. Im Grunde hat RADUGA ja kein Projekt „erfunden“. Unser Rezept in all den Jahren war, dass wir laufend die aktuellen Bedürfnisse der Menschen beobachteten und dann entsprechende Projekte lancierten.

Jelena beim Teetrinken nach ihrer langen Odyssee durch halb Russland.

Das Landwirtschaftsprojekt etwa, das vor über 10 Jahren startete, war anfänglich etwas anders geplant, aber seine Bedeutung in der Form, die es allmählich angenommen hat, nimmt stetig zu. Anhand von drei Beispielen möchte ich Ihnen zeigen, was für Menschen gegenwärtig bei uns auf dem Hofe einen Aufenthaltsort suchen:

Jelena 62jährig, hat bei uns vor einiger Zeit „angeklopft“. Die in Moskau lebende Juristin hatte zusammen mit anderen Fachkräften aus der Hauptstadt eine neue Stelle im hohen Norden angetreten. Nach Ausbruch der Pandemie kam alles anders als geplant. Der Chef der Firma verschwand mit sämtlichen Dokumenten der Angestellten. Ohne Papiere und ohne Geld in der Tasche startete die Frau eine wahre Odyssee zurück nach Moskau. Vier Monate dauerte ihre Reise. Im Taglohn arbeitete sie an verschiedenen Orten. Einmal mistete sie Kälberställe aus, ein anderes Mal half sie in Gewächshäusern. Mit den spärlichen verdienten Rubeln kaufte sie sich dann jeweils ein Bahnticket, soweit das Geld eben reichte, und dann suchte sie sich wieder Arbeit.

Im Moskau angekommen, wurde ihr wieder bewusst, dass sie ja keinen Rubel in der Tasche hatte. Sie wandte sich an zwei Polizisten, die auf dem Bahnhof patrouillierten, und erzählte ihnen ihre Geschichte. War es die Tatsache, dass sie einigermassen gepflegt und nicht wie eine Obdachlose aussah, oder ihre gebildete Sprache – jedenfalls sagte der eine Polizist, er hätte im Fernsehen einmal einen Dokumentarfilm gesehen über einen Ort, wo solchen Menschen geholfen werde. Da er aber nicht mehr ganz sicher war, gingen sie zusammen auf den Polizeiposten, suchten im Internet, fanden unsere Adresse in Tarussa und gaben der Frau sogar ein wenig Geld, damit sie sich ein Bahnticket kaufen konnte.

Lachend sieht man Wladimir weniger. Seine Vergangenheit hat ihn zutiefst geprägt.

Und so stand Jelena eines Morgens vor unserem Stiftungshaus. Seitdem wohnt sie auf dem Hof und hat sich bei mir schon mehrmals dafür bedankt, dass sie bei uns sein dürfe. Wie ihre Zukunft aussieht, ist unter den gegebenen Umständen leider sehr ungewiss.

Ein anderes Beispiel: Wladimir, Mitte 60, war als junger Soldat im Afghanistankrieg und kehrte schwer traumatisiert zurück. Er schaffte die Rückkehr in ein normales Leben nicht, verfiel dem Alkohol und landete auf der Strasse, wo er viele Jahre lang lebte. Seinem Neffen gelang es schliesslich, ihn zu einer Entziehungskur zu überreden. Anschliessend kam er in ein Militärspital zur Totalkontrolle, und von dort wurde er zu uns gebracht. Seit über anderthalb Jahren lebt er nun hier, in einem winzigen Büdchen, wo er auf einer Nähmaschine aus alten Decken Arbeitshandschuhe – ein laufend benötigter Artikel! – näht. Er sucht wenig Kontakt zu den andern, und über seine Erfahrungen in Afghanistan kann er auch heute noch nicht sprechen. Er wird wohl bei uns bleiben.

In diesem Häuschen lebt er. Abgelegen vom Dorf am Waldrand fühlt er sich am wohlsten.

Seine Heizung in den kalten Wintermonaten ist dieser selbstgebaute Ofen.

Anders als etwa Ljudmila. Sie war mit ihrem Söhnchen, dem kleinen Vitalik, aus der Ukraine geflohen, ohne eigentlich zu wissen wohin, und gelangte schliesslich nach Lagowschina. Anderthalb Jahre lebte sie bei uns, dann fand sie eine Anstellung als Melkerin auf einem Hof im Moskauer Gebiet, und heute ist sie imstande, sich selber ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Zeit bei uns hat ihr gut getan und ihr wieder Boden unter den Füssen gegeben.

Ich könnte noch viele weitere Beispiele von allen möglichen Schicksalen nennen. Für manche Menschen ist diese „Arche“, wie meine Frau Natascha Lagowschina nennt, die HOFFNUNG geworden. Sie ist ein äusserst anspruchsvolles Projekt, das uns allen sehr viel abverlangt, aber ein wunderbares!

In diesem Jahr haben wir 450 Kubikmeter Brennholz an Bedürftige in der Region verschenkt. Die Empfänger waren insbesondere alte Menschen, Behinderte und kinderreiche Familien.

An dieser Stelle möchte ich mich bei unserer langjährigen Präsidentin recht herzlich für all ihr Wirken für die Stiftung RADUGA bedanken. Seit dem letzten Jahr ist Monica Chappuis verdiente Ehrenpräsidentin bei uns!

Und zu guter Letzt: Sie, meine treuen lieben Spenderinnen und Spender! Was wäre RADUGA ohne Sie? Es wäre ein Motor ohne Öl. Für Ihre jahrelange Treue möchte ich mich von ganzem Herzen bei Ihnen bedanken. Dank Ihnen haben wir so vieles bewirken können! Und vergessen Sie nicht, dass Sie, wenn Corona einmal überstanden ist, bei uns herzlich willkommen sind!

Mit freundlichen Grüssen

Jörg Duss

Das schreibt unsere langjährige und mittlerweile ganz unentbehrliche Buchhalterin und Disponentin Julia Viktorowna:

Schon seit 2004 arbeite ich bei der humanitären Stiftung „Raduga Tarusskaja“. In der Zeit meiner Tätigkeit hat die Stiftung vielerlei Hilfe geleistet: Sie unterstützte viele Einzelpersonen, Familien in bedrängten Lebensbedingungen, Schulen und Kindergärten im Bezirk Tarussa. Viele Projekte, die gleichzeitig mit der Errichtung der Stiftung begannen, laufen noch immer, wie etwa das Projekt „Lieferung von Lebensmitteln an Dorfschulen und Dorfkindergärten“, „Bezahlung des Kindergartengeldes“, „Lebensmittelpakete für kinderreiche und unbemittelte Familien“, „Betreuung der Sozialbetten im Bezirksspital und Hilfe zuhause“, „Hilfe für alleinstehende Betagte“, „Kleider“, „Brennholz“. Aber es gibt auch Fälle, wo einmalige Soforthilfe nötig ist: Haushaltstechnik in Kindergärten und Schulen, ein Kühlschrank in einem ländlichen Ambulatorium, Reparatur des Fussbodens in einer Schule, eine Rollstuhlrampe für eine Kirche, und vieles mehr. Und dazu kommen noch Menschen, die unerwartet in eine Notlage geraten sind: Ihnen bieten wir eine helfende Hand und geben ihnen damit die Hoffnung zurück, dass sie ihren Lebensweg weiter gehen können.

Und die Möglichkeit, Gutes zu tun und anderen Menschen zu helfen, gibt auch uns ein gutes Gefühl!

Olga in Barjatino die ihre behinderte Mutter zu
Hause pflegt gehört auch zu den Empfängern dieses Lebensmittelpaketes.

Dieses Jahr geriet unser Land in eine besonders kritische Lage auf Grund der Pandemie, und unsere Stiftung blieb nicht untätig in dieser für viele Menschen zusätzlich erschwerten Zeit. Wir verteilen noch mehr als die ohnehin üblichen Lebensmittel und Kleider an kinderreiche Familien, und an die Menschen, die plötzlich ihre Arbeit und damit ihre Existenzgrundlage verloren. Ich weiss sehr wohl, dass das unter den gegebenen Umständen ein „Tropfen ins Meer“ ist, aber immerhin, es ist für unsere Stadt und unseren Bezirk ein dringend notwendiger Tropfen in dieser schwierigen Zeit.

Allen diesen Einsatz leisten wir in unserem kleinen, gut eingespielten und harmonischen Team unter der Leitung von Jörg, der immer bereit ist, Menschen zu helfen.

Unsere Stiftung „Raduga Tarusskaja“ (der „Tarussaer Regenbogen“) existiert dank der schweizerischen humanitären Stiftung RADUGA, und wir sind allen Menschen von Herzen dankbar, denen das Schicksal ihrer Mitmenschen nicht gleichgültig ist und die unsere Tarussaer Stiftung unterstützen. Ohne ihre Grosszügigkeit könnten wir der Bevölkerung unserer Stadt und unseres Bezirks niemals so viel Hilfe leisten!

Julia Viktorowna Terechowa

Hier wiederum ein Überblick über unsere Projekte:

  • Kleiderprojekt: Wir sammeln in Russland Kleider und lassen solche von unseren Näherinnen anfertigen, sodass wir immer ein gut ausgestattetes Kleiderlager für Bedürftige haben.
  • Schulernährungsprojekt: Wir versorgen heute über 500 Schulkinder im Bezirk Tarussa mit täglichen warmen Mahlzeiten.
  • Kindergartengeld: Wir übernehmen bei besonders bedürftigen Familien teilweise oder vollständig das Kindergartengeld.
  • Ferienlager: Wir unterstützen die Verwaltung von Tarussa beim Durchführen des Sommerlagers für Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen.
  • Brennholz: Wir bringen allein stehenden Betagten und Invaliden Brennholz für den Winter.
  • Lebensmittelpakete: Besonders Bedürftige erhalten weiterhin von uns regelmässig Lebensmittel.
  • Krankentransporte: Wir führen Kranke zu Untersuchungen oder Behandlungen ins Bezirksspital Tarussa oder ins Gebietsspital Kaluga und zurück.
  • Medizinische Hilfe (Medikamente): Wir übernehmen in einzelnen Fällen die Kosten für ärztlich verschriebene und von der Krankenversicherung nicht bezahlte Medikamente.
  • Seniorenclub: Wir veranstalten regelmässig Treffen für einsame Betagte.
  • Sozialbetten im Spital: Wir betreuen die für gänzlich Mittellose bestimmten Spitalbetten, für die im Spitalbudget nur das absolute Minimum vorgesehen ist.
  • Hilfe bei Dokumenten: Wir sind behilflich bei der oft überaus mühsamen Beschaffung von Papieren wie etwa Pass, Aufenthaltsbewilligung, Krankenversicherung, Invalidenrente, Kindergeld usw. Diese Hilfe ist auch aktuell bei aus den ehemaligen Sowjetrepubliken zurückgekehrten Russen.
  • Wir unterstützen Kulturprojekte für Kinder und Erwachsene in den Dörfern des Bezirks.
  • Wir unterstützen das Projekt «Theateraufführungen mit Menschen mit einer Behinderung», das eine Regisseurin im Alters- und Pflegeheim Tarussa durchführt.
  • Wir unterstützen unbemittelte, begabte Studenten und Lehrlinge mit Übernahme der Reisekosten oder eines Teils der Ausbildungskosten.
  • Der Bio-Bauernhof Lagowschina unseres Projektleiters Jörg Duss, sozusagen ein „indirektes“ RADUGA-Projekt, ist zu einem richtigen Dorf angewachsen, in dem ein grosser Teil aller lebensnotwendigen Nahrungsmittel wie Gemüse, Fleisch, Eier, sämtliche Milchprodukte, Brot, Konserven aller Art, Bienenhonig und mehr produziert werden und der damit immer mehr Menschen ein Auskommen und Lebenssinn bietet. Obdachlose haben hier Unterkunft und Arbeit, einige aber auch den Weg zurück in die Gesellschaft gefunden. Und seit kurzem leben hier auch Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt waren, mit ihren Kindern. Lagowschina wächst weiter, und wir hoffen, dass das Projekt Nachahmer findet!
  • Dazu kommen zahlreiche kleinere und grössere „Notfälle“, bei denen wir Soforthilfe leisten.

Natürlich müssen wir einzelne Projekte den geltenden Corona-Bestimmungen anpassen. Viele Kulturprojekte müssen leider entfallen, dafür verteilen wir viel mehr Lebensmittelpakete.

Bildbeschreibung:

Titelbild: Ein kleines Gruppenfoto von einem Teil der Bewohner vom Hof. Über die Hälfte der heutigen Bewohner sind Menschen mit schwieriger Vergangenheit in unterschiedlichsten Ausprägungen.

Am liebsten arbeitet Jelena im Gemüsegarten ode in den Gewächshäusern. Hier ist sie am Ausgraben
der Karotten.

Vor seinem Häuschen hat Wladimir sich eine Feuerstelle erstellt, wo er sich z.B. Tee kochen kann.

Hier erhält Swetlana, die Mutter von vier Kindern, das Paket von unserer Mitarbeiterin Elena. Wegen dem Ansteckungsrisikos sind die Stiftungsmitarbeiter mit Masken und Handschuhen ausgerüstet.

Während der Quarantäne rund um die Pandemie erhöhten wir die Anzahl der Lebensmittelpakete
für die Bedürftigen.

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